Besuch der Gleichstellungsministerin Katja Meier
Repräsentative Übergabe des Zuwendungsbescheides für die Anteilsfinanzierung des Projektes „Land in Sicht – Schutz- und Beratungszentrum für Frauen* und Kinder bei häuslicher und sexualisierter Gewalt im Landkreis Leipzig“.
Am Mittwoch, den 30.08.2023 übergab die Gleichstellungsministerin Katja Meier feierlich den Zuwendungsbescheid zur Anteilsfinanzierung der im Juli bewilligten Bundesförderung an Kerstin Kupfer, stellvertretende Vorständin des Wegweiser e. V. und Fachbereichsleitung Gewaltschutz für das Projekt „Land in Sicht – Schutz- und Beratungszentrum für Frauen* und Kinder bei häuslicher und sexualisierter Gewalt im Landkreis Leipzig“.
Grundlage des Zuwendungsbescheides des Landes ist die Richtlinie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für investive Maßnahmen zur Unterstützung von Innovationen im Gewaltschutz-Hilfesystem für betroffene Frauen* und ihre Kinder. Das Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ ist Teil des Gesamtprogramms der Bundesregierung zur Umsetzung des „Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ (Istanbul-Konvention).
Das derzeitige Frauen- und Kinderschutzhaus des Wegweiser e. V. befindet sich in einem 198 m2 großen Reihenhaus in Borna und verfügt über sieben Bewohnerinnenzimmer, eine Küche und zwei Aufenthaltsräume. Frau Kupfer beschreibt den Zustand und die Arbeitsbedingungen in dem jetzigen Schutzhaus als absolut veränderungswürdig. „Das Haus ist in die Jahre gekommen und enspricht schon längere Zeit nicht mehr den Bedarf seiner Bewohnerinnen. Besonders für die Kinder und
Jugendlichen ist es zu eng. Es gibt nicht genügend Platz sowohl für sie als auch für ihre Mütter und
die Mitarbeiterinnen. Die hohe Auslastung der vorhandenen Kapazitäten hinterlässt im Haus
inzwischen sichtbare Spuren. Hätten wir die Mittel für ein neues Frauen*und Kinderschutzhaus nicht
bekommen, hätten wir auch in dem Alten nicht mehr weitergearbeitet.“
Das neue Haus in Grimma bietet mit einer Wohnfläche von insgesamt 875 m2, zwei barrierearmen und eigenständigen Wohneinheiten und elf Bewohner*innenzimmern, drei Küchen und vier Aufenthaltsräume erheblich mehr Möglichkeiten, auch Betroffene mit speziellen Bedarfen aufzunehmen. Die Aufnahme-Kapazität wird mit dem neuen Schutzhaus um vier zusätzliche Plätze erweitert.
Insbesondere sollen die Abweisungen schutzsuchender Frauen* und Kinder mit folgenden Bedarfen verbessert werden:
- Frauen* mit physischer oder psychologischer Barrieren
- Frauen mit Beeinträchtigung, Behinderung und/oder Pflegebedarf
- Frauen mit psychischen Störungen,
- inter, non-binary und Trans*frauen
- Frauen mit adoleszenten Söhnen,
- Frauen mit Haustieren
Durch die Lage der Stadt Grimma nahe am Landkreisen Nordsachsen und Mittelsachsen und die Direktanbindung an die Autobahn 14 stärkt eine Schutzeinrichtung an diesem Ort die derzeit unterversorgte Region. Das Vorhaben wird neben der Erfüllung der Denkmalsschutzauflagen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus barrierearm gestaltet. Es ist eine Aufzugsanlage in das Erdgeschoss geplant. Dieser soll als Plattformlift ausgeführt werden und wird außen am Gebäude angebracht. In den beiden separaten Wohneinheiten erfolgt der Einbau von barrierearmen Bädern.