Lange war kein Land in Sicht

Seefahrt

Über den Umzug des Frauen*- und Kinderschutzhauses

„Ein Mam­mut-Pro­jekt war es bis dahin!“ Mit die­sem Satz haben wir letz­tes Jahr den Text zum Immo­bi­li­en­pro­jekt in unse­rem Jah­res­be­richt begon­nen. Jetzt, ein Jahr spä­ter, fra­gen wir uns, wel­ches Tier noch grö­ßer ist als ein Mammut. 

Was 2022 pas­sier­te?
Nach­dem ich im Febru­ar 22 mei­ne Füße nicht mehr still­hal­ten konn­te, frag­te ich per E‑Mail bei der säch­si­schen Bau­auf­sichts­be­hör­de nach — dort liegt unser Antrag zu die­sem Zeit­punkt. Das Säch­si­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Finan­zen, wel­ches die Auf­ga­be der Fach­auf­sicht Bun­des­bau inne­hat, ant­wor­tet wie folgt: „Auf­grund über­durch­schnitt­lich vie­ler vom Bund geför­der­ter Bau­maß­nah­men in Sach­sen bei gleich­zei­ti­gem Per­so­nal­eng­pass sind gegen­wär­tig lei­der lan­ge Bear­bei­tungs­zei­ten zu ver­zeich­nen.“ Den Kauf­ver­trag hat­ten wir schon im Novem­ber 21 unter­zeich­net, mit Frist zur Abwick­lung des Kau­fes bis zum 31.12.2022., nach­dem das Land­rats­amt die Immo­bi­lie geräumt hat. Damals waren wir noch zuver­sicht­lich, dass wir spä­tes­tens nach dem Ende des 1. Quar­tals 2022 anfan­gen können. 

Über die Nut­zung des Hau­ses gab es im Land­kreis­tag lan­ge Dis­kus­sio­nen. Mit­te des Jah­res 22 frag­te mich Clau­dia Carell von der LVZ, wie weit das Immo­bi­li­en-Pro­jekt vor­an­ge­schrit­ten ist, nach­dem uns im Janu­ar die Spen­den­gel­der „Ein Licht im Advent“ für das Pro­jekt erreich­ten. Tja. Per­so­nal­eng­pass, lan­ge Bear­bei­tungs­zei­ten — im Okto­ber 2022 wur­de dann sei­tens der Bun­des­ser­vice­stel­le „Gemein­sam gegen Gewalt an Frau­en“ des Bun­des­am­tes für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben nach­ge­fragt, ob die Finan­zie­rung so wie beschrie­ben (Stand der För­der­an­fra­ge: 10/2021) umsetz­bar ist. Somit haben wir gemein­sam mit unse­rem Archi­tek­tur­bü­ro schwarz­FOR­Mat den Finan­zie­rungs­plan über­ar­bei­tet, weil die Prei­se im Bau­ge­schäft inzwi­schen explo­diert sind. 

Zeit­gleich wer­den im Land­kreis Leip­zig drin­gend Immo­bi­li­en zur Unter­brin­gung von Migrant*innen benö­tigt. Somit wird in koope­ra­ti­ver Abspra­che mit dem Land­rats­amt das Haus vor­über­ge­hend für die­sen Zweck genutzt und wir erhal­ten eine wei­te­re Frist bis zum April 2023. Auf wie­der­hol­te Nach­fra­ge im Febru­ar 2023 erfuh­ren wir über­ra­schend, dass es inzwi­schen eine neue Sach­be­ar­bei­te­rin gibt. Im März 2023 wer­den wir nun wie­der gefragt, ob die Finan­zie­rung so noch umsetz­bar ist.
Wir dan­ken ganz beson­ders unse­rem treu­en Archi­tek­tur­bü­ro für die Aus­dau­er und die unend­li­che Vor­leis­tung, die sie nun schon so lan­ge erbrin­gen. Bis heu­te, Redak­ti­ons­schluss des Bei­trags, haben wir immer noch kei­nen Förderbescheid.