Da wo Menschen sich begegnen, bleibt Streit nicht aus — natürlich auch an Schule.
Das Besondere in diesem Jahr war, dass erstmalig nur Schüler*innen aus 5 Schulen, in denen der Wegweiser e.V. Schulsozialarbeit etabliert hat, gemeinsam gefahren sind. Ein großes Erlebnis für die Kinder und Jugendlichen war das gemeinsame Lernen von Groß und Klein aus unterschiedlichen Schulformen.
Dabei waren Schüler*innen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen Borna, des Gymnasiums Borna, des Regenbogengymnasiums Zwenkau, der Grundschule Rötha und der Grundschule Böhlen.
Wie funktioniert eigentlich so ein Streitschlichter*innencamp und wie entstehen Streitschlichter*innen?
Man nehme: 40 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Schulen, 2 Kursleiter*innen, 3 Lehrer*innen und 5 Schulsozialarbeiter*innen, suche einen geeigneten Raum, in dem alle Zutaten Platz finden, mische mit spaßigen Kennenlernspielen alles gut durch. Im Anschluss alles an einem ruhigen, kinderfreundlichen, naturnahen Ort mehrere Stunden gehen lassen und hin und wieder danach sehen. Im nächsten Arbeitsschritt teile man die Masse in mehrere Gruppen, die mit neuen Zutaten versehen werden, um eine Geschmacksexplosion zu entfalten. Das Ganze muss über Nacht ruhen.
Um die nun entstandenen Geschmacksrichtungen harmonisch aufeinander abzustimmen, muss zunächst alles noch einmal in den Mixer. Nun sind mehrere Kostproben notwendig bis die gewünschte Würze erreicht ist. Das beste Ergebnis ist dann erreicht, wenn alle den Erfolg gemeinsam und zufrieden bei Musik und Gesprächen am Lagerfeuer genießen.
In den 3 Tagen Streitschlichterinnencamp wurden Kontakte geknüpft, aufeinander geachtet, Teamübungen gemeistert, Freizeit gemeinsam gestaltet, Tiere gefüttert, zusammen Alltag gelebt, kurze Theaterstücke aufgeführt und Tischtennisturniere gewonnen. Alle Schülerinnen haben dieselben Skills erlernt und sind in der Lage, Streit zu schlichten. Es spielt keine Rolle, ob eine Person vom Gymnasium, aus einer freien Schule, einer Grundschule oder einer Schule zur Lernförderung kommt — die Streitthemen und die Auslöser sind ähnlich.
So ist es doch: Streiten ist menschlich und Streitschlichtung hat mit Einfühlungsvermögen und sozialen Kompetenzen zu tun.